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Edoxaban gehört zur Wirkstoffklasse der neuen oralen Antikoagulanzien und ist ein direkter Faktor Xa-Inhibitor. Der Wirkstoff wird angewendet zur Prophylaxe von Schlaganfällen und zur Behandlung tiefer Venenthrombosen und Lungenembolien.
Edoxaban: Übersicht
Anwendung
Wirkmechanismus
Pharmakokinetik
Dosierung
Nebenwirkungen
Wechselwirkungen
Kontraindikationen
Schwangerschaft
Stillzeit
Verkehrstüchtigkeit
Alternativen
ATC Code
- B01AF03 - Edoxaban
Anwendung
Edoxaban ist angezeigt zur:
- Prophylaxe von Schlaganfällen und systemischen Embolien bei erwachsenen Patienten mit nicht-valvulärem Vorhofflimmern (NVAF) und einem oder mehreren Risikofaktoren wie kongestiver Herzinsuffizienz, Hypertonie, Alter ≥ 75 Jahren, Diabetes mellitus, Schlaganfall oder transitorischer ischämischer Attacke (TIA) in der Anamnese.
- Behandlung von tiefen Venenthrombosen (TVT) und Lungenembolien (LE) sowie Prophylaxe von rezidivierenden TVT und LE bei Erwachsenen.
Wirkmechanismus
Edoxaban ist ein direkter und reversibler Inhibitor der Serinprotease Faktor Xa. Die Hemmung führt dazu, dass die Thrombinbildung vermindert und die Gerinnungszeit verlängert wird. Das Risiko einer Thrombusbildung ist dadurch erniedrigt.
Pharmakokinetik
Maximale Plasmakonzentrationen werden nach oraler Einnahme von Edoxaban innerhalb von 1 bis 2 Stunden erreicht. Die absolute Bioverfügbarkeit beträgt etwa 62 Prozent. Das mittlere (SD) Verteilungsvolumen beträgt 107 (19,9) l. Der Steady-State wird innerhalb von 3 Tagen erreicht. Edoxaban wird durch Hydrolyse (vermittelt durch Carboxylesterase 1), Konjugation oder Oxidation durch CYP3A4/5 (<10 Prozent) metabolisiert. Edoxaban hat drei aktive Metaboliten. Der aktive Hauptmetabolit M-4 (<10 Prozent der Exposition der Muttersubstanz) wird durch Hydrolyse gebildet. Die Exposition gegenüber den übrigen Metaboliten beträgt weniger als 5 Prozent. Edoxaban ist ein P-gp Substrat aber kein Substrat für Aufnahmetransporter wie das organische Anionen-Transport-Polypeptid OATP1B1, die organischen Anionentransporter OAT1 und OAT3 oder den organischen Kationentransporter OCT2. Sein aktiver Metabolit ist ein Substrat für OATP1B1.
Die totale Clearance wird auf 22 (± 3) l/Stunde geschätzt; 50 Prozent werden renal eliminiert (11 l/Stunde). Die renale Clearance entspricht etwa 35 Prozent der eingenommenen Dosis. Die restliche Clearance erfolgt durch Metabolisierung und biliäre/intestinale Exkretion. Nach oraler Einnahme beträgt die Halbwertszeit 10 bis 14 Stunden. Bei gesunden Probanden folgt Edoxaban bei Dosen von 15 mg bis 60 mg einer annähernd dosisproportionalen Pharmakokinetik.
Dosierung
Bei der Prophylaxe von Schlaganfällen und systemischen Embolien beträgt die empfohlene Dosis 60 mg Edoxaban einmal täglich.
Bei der Behandlung von TVT und LE sowie der Prophylaxe von rezidivierenden TVT und LE (VTE) wird nach initialer Anwendung eines parenteralen Antikoagulans über mindestens 5 Tage eine Dosis von 60 mg Edoxaban einmal täglich empfohlen. Edoxaban und das initial angewendete parenterale Antikoagulans sollen jedoch nicht gleichzeitig gegeben werden.
Zur Behandlung von NVAF und VTE beträgt die empfohlene Dosis 30 mg Edoxaban einmal täglich, wenn bei den behandelten Patienten einer oder mehrere der folgenden klinischen Faktoren vorliegen:
- Mäßig oder stark eingeschränkte Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance (CrCL) 15 – 50 ml/min)
- Geringes Körpergewicht ≤ 60 kg
- Gleichzeitige Anwendung der P-Glykoprotein (P-gp)-Inhibitoren: Ciclosporin, Dronedaron, Erythromycin oder Ketoconazol.
Nebenwirkungen
Zu den häufig (≥ 1/100, <1/10) in klinischen Studien aufgetretenen Nebenwirkungen zählen:
- Anämie (Aufgrund der pharmakologischen Wirkungsweise kann die Anwendung von Edoxaban mit einem erhöhten Risiko für okkulte oder manifeste Blutungen aus jedem Gewebe oder Organ verbunden sein, die zu posthämorrhagischer Anämie führen können)
- Schwindelgefühl
- Kopfschmerzen
- Epistaxis
- Abdominalschmerzen
- Blutung im unteren und oberen Gastrointestinaltrakt
- Übelkeit
- Erhöhte Bilirubinwerte im Blut
- Erhöhte Gamma-Glutamyltransferase
- Kutane Weichteilgewebsblutung
- Ausschlag
- Juckreiz
- Makroskopische Hämaturie/urethrale Blutungsquelle
- vagin*le Blutung
- Blutung an der Punktionsstelle
- Leberfunktionstest anomal
Wechselwirkungen
Folgende Wechselwirkungen bestehen für die Anwendung von Edoxaban:
- Arzneimittel oder Krankheitszustände, welche die Magenentleerung beschleunigen und die Darmmotilität steigern ► verringerte Wirkstofffreisetzung und Resorption von Edoxaban, da der Wirkstoff hauptsächlich im oberen Gastrointestinaltrakt resorbiert wird.
- P-gp-Inhibitoren (Ciclosporin, Dronedaron, Erythromycin, Ketoconazol, Chinidin oder Verapamil) ► erhöhten Edoxaban-Plasmakonzentrationen, da Edoxaban ein Substrat des Efflux-Transporters P-gp ist.
- P-gp-Induktoren (Rifampicin, Phenytoin, Carbamazepin, Phenobarbital oder Johanniskraut) ► verminderte pharmakodynamische Wirkung möglich
- Antikoagulanzien ► erhöhtes Blutungsrisiko
- Acetylsalicylsäure, Naproxen, SSRI/SNRI ► Verlängerung der Blutungszeit
- Verapamil ► Edoxaban bewirkte eine Abnahme der Cmax und AUC von gleichzeitig angewendetem Verapamil
- Digoxin ► Edoxaban bewirkt einen Anstieg der Cmax von gleichzeitig angewendetem Digoxin
Kontraindikationen
Für die Anwendung von Edoxaban bestehen folgende Kontraindikationen:
- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
- Klinisch relevante akute Blutung
- Lebererkrankungen, die mit Koagulopathie und klinisch relevantem Blutungsrisiko einhergehen
- Läsionen oder klinische Situationen, wenn diese als signifikantes Risiko für eine schwere Blutung angesehen werden
- Nicht eingestellte schwere Hypertonie
- Die gleichzeitige Anwendung von anderen Antikoagulanzien, z. B. unfraktionierte Heparine (UFH), niedermolekulare Heparine (Enoxaparin, Dalteparin etc.), Heparinderivate (Fondaparinux etc.), orale Antikoagulanzien (Warfarin, Dabigatranetexilat, Rivaroxaban, Apixaban etc.), außer in der speziellen Situation der Umstellung der oralen Antikoagulationstherapie oder wenn UFH in Dosen gegeben wird, die notwendig sind, um die Durchgängigkeit eines zentralvenösen oder arteriellen Katheters zu erhalten
- Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Tierexperimentelle Studien haben eine Reproduktionstoxizität von Edoxaban gezeigt. Aufgrund derer und des intrinsischen Blutungsrisikos sowie aufgrund von Hinweisen auf eine Plazentagängigkeit ist Edoxaban während der Schwangerschaft kontraindiziert.
Stillzeit
Edoxaban ist während der Stillzeit kontraindiziert. Es muss eine Entscheidung darüber getroffen werden, ob das Stillen zu unterbrechen ist oder ob auf die Behandlung verzichtet werden soll/die Behandlung zu unterbrechen ist.
Verkehrstüchtigkeit
Edoxaban hat keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
Alternativen
Weitere direkte Faktor Xa- Inhibitoren sind:
- Apixaban
- Rivaroxaban
Weitere Informationen sind der jeweiligen Fachinformation zu entnehmen.
Wirkstoff-Informationen
Molare Masse:
548.06 g·mol-1
Mittlere Halbwertszeit:
ca. 11.5 H
Q0-Wert:
0.5
Kindstoff(e):
Edoxaban tosilat
Autor:
Dr. Isabelle Viktoria Maucher (Apothekerin)
Stand:
01.04.2019
Quelle:
Fachinformation Lixiana
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